Neuerdings wollen alle ihre Routinen optimieren. Aufstehen, pinkeln, duschen, frühstücken, Zähne putzen und auf Arbeit fahren heißt jetzt zum Beispiel „Meine Morgenroutine“.
Es ist ganz wichtig, dass die Routinen optimiert werden, da gibt es doch sicher den einen oder anderen Algorithmus, am besten nach Anleitung von Marie Kondo die Schlüpper vorsortieren, damit es sich morgens besser reinschlüppt. Das verbessert die Morgenroutineerfahrung, da kann man stolzer drauf sein, selbst geschafft. Morgenroutineerfahrung klingt nicht umsonst nach einer pseudohippen Webdesignbude, schließlich hat man die Algorithmen optimiert, man seift den Bauch linksdrehend ein, aus Achtsamkeit und außerdem kann man sich dabei ja zugucken, also die Morgenroutinenerfahrung des Benutzys studieren und das ist ja fast schon irgendwie wie auf Arbeit in eben der pseudohippen Webdesignbude. Dort stehen dann Bärtige während ihrer Scrumroutine beieinander und optimieren den Output von Frank, der hat auch kaum Bart. Kämpft aber.
Mir ist das alles etwas fremd, bereitet es mir doch eher Kopfzerbrechen, aus Routinen wieder auszubrechen, statt sie zu optimieren.